Vortrag bei Youtube: https://youtu.be/8uDIUHTNTSs
Im zweiten Teil wollen wir detailliert auf die ersten Exemplare eingehen. Wir beginnen chronologisch mit den 20er Jahren. Ich gebe hier im Blog nur die Tauschobjekte näher an, wofür hier noch einmal die Fotografien zusammengefaßt sein sollen.
Mein erstes Tauschangebot ist ein schwarzer Kasasi-Velourhut (es ist übrigens der 2. Kasasi den ich kenne, es handelt sich also nicht um eine völlig unbekannte Marke), vermutlich aus der Mitte der 20er-Jahre, in der Größe 58/59 mit auffälligem, intensiv-rotem Futter. Maße: Krempe 6,8cm (Seite 6,4), Kronenhöhe knapp 11cm, Kopföffnung (Länge) 20,3cm (=Größe 59), Breite 16,6cm, Hutband 5,2cm, Schweißband 4,8cm:
Statt einer Seitenschleife im Hutband ist es in 10 Falten gelegt. Der Velour ist auf dem vorderen Teil der Krempe verfilzt.
Auffällig ist das scharfrote Futter mit goldbedrucktem Firmenemblem. Das direkt vernähte Schweißband (Naht unbeschädigt) ist mit den Buchstaben G und M gelocht (Initialen des ersten Besitzers).
Das Etikett verrät, daß der eigentliche Hersteller F.G.M. ist, also Franz Gober München. Gelegentlich wird er auch nur als Händler interpretiert (dann bliebe der Hersteller im Dunklen), ich glaube aber nicht, daß er dann sein eigenes Etikett hinter dem Schweißband hätte. Ich nehme an, daß die 16,50 der Preis in Mark ist. Das wäre ein Velourhut der mittleren Preisklasse.
Auch die Seitenansicht zeigt den typischen Kronentyp der frühen oder mittleren 20er-Jahre:
Und schließlich noch einmal die Gold-Prägung im Schweißband:
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Als zweiten Tauschhut biete ich einen schwarzen Klammer-Velourhut von G.J.M. Hochland mit glänzendem Ripsband in der Größe 56, Ende der 20er-Jahre. Maße: Krempe 6cm (Seite 5,5), Kronenhöhe 10cm (vermindert durch die Klammerung), Hutband 5,1cm, Schweißband 4,8cm
Das Futter ist weiß, die Aufschriften auf Futter und Schweißband lauten Echt Velour. Deutlich abgedunkelte Stellen:
Klassische Seitenschleife im hellscheinenden Ripsband (die besondere Struktur des Ripsbandes ist hier gut zu sehen). Deutlich zu erkennen, wie der Hut durch die Senkung der Krone mittels der Kronenklammer nach oben hin weiter wird statt nur senkrecht gerade zu sein
Dadurch die Frontansicht mit schrägen Kronenflanken
Der Hut kann freilich in seine Normalform gebracht werden, wäre aber eher schade, gerade weil die Klammer noch vorhanden ist (weiter unten kommt ein Mayser in der 56, der Nomralform hat). Hier ist er in Normalform gebracht (direkt nach dem Kauf, also noch ungebürstet):
Schließlich noch einmal Futter und Schweißband, letzteres mit einem Fraßschaden oben rechts (und oben links sehr klein). Naht ist unbeschädigt.
Schließlich das Hersteller-Etikett von GJM Hochland mit dem Preis von 12 Mark.
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Schließlich ein schwarzer Mayser Orion Velour aus der Zeit um 1931 (der Name Orion taucht auf einer 1931er-Rechnung auf). Der Velour ist normalflorig, der Filz aber recht steif, der Hut hält also seine Form sehr gut auch bei festem Zupacken, Größe 56. Maße: Krempe 5,8cm, Kronenhöhe 10,5cm, Hutband 4,5cm, Schweißband 4,5cm.
Das Innere mit grauem Schweißband und grau-grünem Futter, unbeschädigte Naht:
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Schließlich, falls jemand Interesse an einem ungewöhnlichen, niederpreisigen 20er-Jahre-Hut hat, dieser Pseudo-Velour-Hut von der Marke Modehut in dunkelblau und der Größe 57. Maße: Krempe 4,9cm, Kronenhöhe 10cm (ehemalige Klammerung)
Mit abgeschrägten Kronenflanken
Nur knapp unter 5cm breiter Krempe
und mittelschmalem Hutband in schwarz
Das Schweißband ist direkt vernäht und ohne Beschädigung an der Naht
Das Kopfetikett ist erhalten
Beim nächsten Mal kommt noch ein weiterer Hut aus den 40ern zum Tausch ins Angebot und ein Hut der 50er-Jahre. Falls Sie Interesse an einem abgebildeten Hut haben, kontaktieren Sie mich bitte entweder über das hiesige Formular oder über Instagram.
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