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Seit einiger Zeit kommt mir immer wieder recht gute und teils wirklich phänomenale Musik weitgehend unbekannter Komponisten vor allem des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in die Finger. Mittlerweile habe ich das Bedürfnis Namen und Titel mit kurzen Bewertungen zu sammeln, um sie in ihrer Fülle auch nach Jahren und überhaupt wiederfinden zu können. Die Liste der unbekannteren Großen folgt aber erst im zweiten Teil.
Denn indem ich diese kleinen Schätze ausgrabe und bemerke, daß auf Twitter auch in der klassischen Musik gänzlich Unbeleckte ihre Freude daran finden, möchte ich doch – insofern für diese Feinschmeckerhäppchen vielleicht, um sie ganz zu ermessen, etwas musikalische Vorbildung vonnöten ist – auch eine kleine Einführung in die klassische Musik voranstellen.
Das ist schon insofern auch für mich selbst recht unterhaltsam, als ich drgl. dadurch bewerkstelligen will, indem ich schlicht meinen eigenen Weg darstelle, der, wie ich glaube, nicht ganz ungünstig verlaufen ist. Das folgende also soll gewissermaßen die Grundlagen der klassisch-musikalischen Kenntnis umreißen. Selbstverständlich muß ich mich hier auf die bloße Nennung der Stücke beschränken. Die Bewußtwerdungen und Eindrücke, die mit diesen Werken verbunden sind und welche sie im besten Falle bei Ihnen hervorrufen sollen, muß ich freilich aus Platzgründen beiseite lassen. Sie werden dergleichen aber nicht vermissen, da es sich durchgängig – schließlich ist es eine Einführung ins Populärste – um die höchste Qualitätsstufe handelt, also die ganz großen Gassenhauer der (nicht nur) sinfonischen Musik.
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Meine musikalische Reise begann, wie das im Zeitalter des Radios (und Fernsehens) oft war, eben mit dieser Art Konzert im Wohnzimmer. Nicht etwa, daß ich es selbst angeschaltet oder gewünscht hätte. Gelegentlich lief einfach das Radio. Und während mein Bruder irgendwelche Programmierkurse für Basic für die Datassette unseres C64 mitschnitt, gab es freilich auch Sender, die klassische Musik spielten. Jedenfalls müssen meine Eltern dergleichen recht häufig gewählt haben.
Denn nicht etwa, daß ich dadurch bewußt jene Musik wahrgenommen hätte. Später jedoch, als ich selbständig in der Musikwelt der Klassik und Romantik stöberte, kam es mir immer wieder vor, als wäre mir diese Musik bekannt, wofür ich sodann den Begriff des déjà écouté wählte. Allerdings handelt es sich hier nicht um (geglaubte) seherische Fähigkeiten oder Platonische Erinnerung, sondern um solche, die real, aber nicht mehr bewußt ist, also etwa wie in der Madeleines-Szene bei Proust. Denn ich glaube durchaus, daß ich jene Stücke und Melodien, die mir später oft bekannt vorkamen, tatsächlich bereits gehört hatte, eben aus unserem DDR-Radio.
Aber das Unbewußte liefert freilich keine Namen noch Stücke. Ich war schlicht zu jung und uninteressiert. Das änderte sich allen Ernstes mit einem Compterspiel: Frontier: Elite II. Da war ich 12. Es war dies ein Handels- und Weltraum-Abenteuer-Spiel, in welchem beispielsweise das Andocken an die sich drehenden Weltraumstationen in Anlehnung an 2001 – Odyssee im Weltraum mit dem Donau-Walzer von Johann Strauß (Sohn) begleitet wurde. Das klang natürlich recht rudimentär. Der Hypersprung und die Reise in den Sonnensystemen war mit Griegs Peer Gynt, nämlich In der Halle des Bergkönigs, oder Mussorgskis Eine Nacht auf dem kahlen Berge unterlegt. Im Kampf ertönte der Walkürenritt. Ich kann mir heute kaum vorstellen, daß mir das Gepiepse aus dem Rechner so gefallen haben soll, daß ich die Orginale hören wollte. Aber vielleicht waren auch hier schon meine déjà écoutés am Werk. Jedenfalls schrieb ich Jahre später, wahrscheinlich sogar bei Elite III auf dem Amiga 1200 die Titel, die man auch manuell auswählen konnte, ab, um sie schließlich in den CD-Regalen der Musikläden wiederfinden zu können.
Der Beweis, daß ich wirklich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was ich da tat, zeigt die Verwirrung, daß ich dabei Bach und Wagner verwechselte, wie ich mich noch sehr lebendig erinnere, weil diese Namen für mich völlig gleichwertig für langweilige klassische Musik standen. Als ich dann im Laden jedoch erstmals Grieg und Wagner über Kopfhörer hörte, wußte ich, daß mein Taschengeld für vier CD’s zu je fünf Mark draufgehen würde. Es waren dies:
1. Richard Wagner – Ouvertüren & Orchesterszenen (Chigaco / Solti) Solti
2. Kaiserwalzer – Johann Strauß: Walzer & Polkas (Berlin / Ferenc Dricsay) Beispiel
3. Edvard Grieg – Peer Gynt, Aus Holbergs Zeit, Elegische Melodien (Royal / Weller) Bsp
4. Tschaikowski – Schwanensee, Dornröschen, Der Nußknacker (Israel / Mehta)
Diese fast fünf Stunden Musik hörte ich in den folgenden Wochen zunächst mit Wohlwollen, dann zum Verdruß meiner Eltern derart oft rauf und runter, daß ich nicht nur blind hätte alle Titel durchdirigieren können, sondern vor allem unwiderruflich infiziert war.
Kurz zur erforderlichen Technik: Ich hörte damals auf einer Technics-Anlage meines Bruders – das war nicht High-End, aber solide und hochwertig. Es handelte sich um den SU-VZ220-Verstärker, den ich noch heute verwende, den CD-Player Technics SL-PG420A, und die Lautsprecher Quadral SM129II – alles heute für ’n Appel und ’n Ei gebraucht zu haben. Wer nur mp3-Dateien (oder gute Youtube-Beispiele) über Kopfhörer hören will, kauft sich ein Audio-Interface (um den häufig schlechten Kopfhörerausgang der Laptops zu umgehen, z.B. ein Focusrite Scarlett) und schließt dies über USB an – natürlich gibt es auch Notebooks mit guten Köpfhörerausgängen, dann kann man die Kopfhörer direkt einstecken. Was nun die für den ultimativen Hörgenuß unentbehrlichen Kopfhörer angeht, so gebe ich hier nur meine Privatempfehlung des Beyerdynamik DT 150 (250 Ohm), der durch seine sehr weichen Höhen (keine Schrilligkeit auch bei lauten Piccoloflöten u.ä.) und ganz leicht sattere Bässe (Violoncelli v.a.) für klassische Musik aus meiner Sicht den schönsten und auch einen recht realistischen Eindruck vermittelt. Zumal dieser alte, aber noch erhältliche Studiokopfhörer bei vielen Aufnahmen vermutlich im Prozeß des Abmischens verwendet wurde. Er sieht zwar ungeheuer archaisch aus, ist aber dafür auch sehr robust. Zudem können die Einzelteile separat erworben werden, was ein schöner Zug gegen die Wegwerf-Mentalität ist. Auch insofern ist das eine gute Wahl.
Zurück zur Musik: Plötzlich interessierte ich mich auch für die sinfonische Musik meiner damaligen Lieblingsfilme: Indiana Jones und Star Wars. Denn natürlich pfiffen wir diese Melodien (etwas wenn jemand etwas besonders elegant-sportliches tat: das Indy-Motiv), aber viel genauer kümmerte sich doch niemand darum. So kam auch die stundenlange Filmmusik aus der Feder von John Williams in die größer werdende Sammlung – auch diese habe ich rauf und runter gehört, kann heute noch alles detailgenau mitdirigieren, wie es überhaupt für die hier vorgestellte Musik gilt. Das zeigt das Maß an, mit dem diese Leier immer und immer wieder gedreht wurde.
Aber das eigentliche Absprungbrett waren doch die Ouvertüren zu den Wagneropern. Denn dahinter standen ja noch stundenlang die eigentlichen Werke. Also stürmte ich kurze Zeit später die CD-Sammlung der Jenaer Volksbibliothek, die glücklicherweise aus phänomenalen Aufnahmen der Wagner-Opern, die ich auf Anregung der Ouvertüren kennenlernen wollte, bestand: gute, wiederaufgearbeitete Einspielungen aus den 60-80ern zumeist, die auch heute noch oft das Maß aller Dinge sind. Nach zweimaligem Hören und musikalischem Verstehen des Fliegenden Holländers – von dem ich zunächst nur die Ouvertüre, Summ und Brumm du gutes Rädchen und Steuermann laß die Wacht mochte, nicht einmal das herrliche Mögst du, mein Kind… recht gehört hatte, auch Wenn dann mein Herz… war mir scheinbar entgangen – merkte ich schließlich, daß die ganze Oper nur aus Melodien besteht. Nebenbei werden diese außerdem von rhythmisch und harmonisch derart interessanten Begleitungen im Orchester komplimentiert, daß sich auch für den Kenner selbst nach Jahren des Immer-wieder-Hörens noch der Hochgenuß einstellt. Ich habe keinen Schimmer, wie mir diese Melodien damals nicht sofort ins Ohr springen mußten – aber es zeigt, wie man sich musikalisch entwickelt und also schön vom Populären her kommen sollte. Zuletzt saß ich im Geraer Theater in einer glücklicherweise traditionellen Aufführung, und dann nochmals und so weiter…
Und freilich: Opern leben davon, daß man den Fortgang des Textes kennt, sonst bleibt die Musik unverständlich. Daher ist hier immer die altmodische CD die beste Wahl, da (zumindest damals) in dicken Booklets die Libretti zum Mitlesen beigegeben wurden. Denn auch wenn man nach etwas Übung selbst recht gut versteht, was gesungen wird: Wenn das Orchester im ff spielt, läßt sich kein einzelnes Wort mehr extrahieren, von Gesangs-Quintetten ganz zu schweigen. Freilich kann man heute auch ohne auskommen, indem man auf Youtube hört und das Libretto auf dem Rechner mitliest.
Übrigens muß man Oper, wenn man sie nicht im Theater sieht, bei Dunkelheit hören, wie sinfonische Musik auch, weil erst unter Ausschaltung des Sehsinnes die von der Musik geschaffenen Bilder und Räume aufscheinen können.
In kurzer Zeit voller enthusiastischer Musik-Abende kannte ich den Fliegenden Holländer und den Lohengrin (bis auf den 2. Akt) auswendig. Letzterer übrigens besonders empfehlenswert in der 1980er Aufnahme mit Siegfried Jerusalem, Kurt Moll und Welker in Wien. Der Tannhäuser ist vielleicht nicht ganz so süffig, der Tristan, den unvergleichlich schmelzend und tragisch Windgassen gesungen hat, ist schon etwas für Fortgeschrittene. Die frühen Opern, den Rienzi, das Liebesverbot, die Feen, das sind alles nur Zugaben, wenn man’s richtig nimmt. Die Meistersinger gehören als späteres Werk ebenfalls dem reiferen Hörer, wenngleich die Ouvertüre zunächst sehr simpel und eingängig daherkommt. Den Ring, ich gestehe es unverschämt, habe ich nie recht begriffen und er wird mir sicher immer fremd bleiben. Daß einzelne Stellen grandios sind, brauche ich nicht erklären. Und dann ist da noch der Parsifal, den man ebenfalls dem geübten Hörer empfehlen muß.
Warum habe ich meine Entdeckung Wagners so ausführlich dargestellt? Weil hier vom Holländer zum Tristan und darüber hinaus im Grunde die ganze Entwicklung und auch Schwierigkeit der Musik (und nebenbei der Dramatik), die das 19. Jahrhundert gesehen hat, jedem lernenden Hörer plastisch vor Augen tritt. Mit Wagner also durch das 19. Jahrhundert zu gehen, das heißt überhaupt durch’s 19. Jahrhundert zu gehen.
Alles übrige, so behaupte ich, ist Appendix. Daher: Wer Wagner verstanden hat, der hat die sinfonische Musik überhaupt verstanden, wenngleich in der Sinfonie ein stärkeres Entwicklungsmoment liegt. Denn gerade die Dramatik der Oper hat letztlich nicht wenig zu den schrägen Harmonien des ausgehenden 19. Jahrhunderts geführt. So ist etwa der Tristan-Akkord erst durch Wagners Oper zu einer derartigen musikhistorischen Bedetung gelangt. Manche revolutionäre Harmonik und Instrumentierung hatte es ebenfalls zuvor schon gegeben, doch erst im Wagnerschen Musikdrama entfaltete es seine ganze Wirkung. Und daher kann ich keine bessere Empfehlung geben, als die Wagner-Opern kennenzulernen, die auch dichterisch und emotional einen Höhepunkt der abendländischen Kunst darstellen.
Daß ich später Beethoven & Co. hörte, dann über ein Jahr lang mit anderen Musik-Enthusiasten Bruckner durchforstete, in allen Fassungen und Lebenslagen, dann die Russen in derselben Gesellschaft, natürlich auch für mich selbst noch ungezählte Musik entdeckt habe, das ist heute kaum mehr nachvollziehbar. Ich will dennoch abschließend eine Liste angeben, um die Suche nach den Grundlagen der sinfonischen Musik zu erleichtern.
Sie beschränkt sich auf das Populäre. So sehr, daß bei mir auch Beethoven bald als Eintagsfliege auftaucht. Das ist freilich auch persönlicher Geschmack, vor allem mein unstillbarer Durst nach Melodien, den Beethoven bei aller Großartigkeit bei weitem nicht in jeder Sinfonie stillt. Ich werde daher immer Bruckners 7. der Beethovenschen vorziehen und auch die Rheinische der Eroica.
Gleichwohl ist die Fünfte bei aller Simplizität wohl die beste Sinfonie aller Zeiten, die einzig perfekte. Ich scheue mich auch nicht die 40. Mozarts anzuführen, worüber ein Gutteil der Musikkenner die Nase rümpfen wird. Aber lassen Sie sich von derartigen, unnötigen Überheblichkeiten mancher Liebhaber komplexerer Musik nicht irre machen. Auch wenn ein Stück schon 20 Millionen Mal im Radio gespielt wurde und jeder Straßenkehrer es kennt, wird es dadurch nicht um einen Deut schlechter. Es sind und bleiben geniale Kompositionen. Da kann der Bildungsphilister schreien wie er will.
Nun aber geordnet nach Komponist: Beachten Sie, daß die Youtube-Aufnahmen teils ein ganzes Stück vom CD-Klangstandard entfernt sind. Als Referenz gilt immer die CD-Aufnahme. Bei Ergänzungen bitte ich um Kommentare – Wer weiß, was ich alles vergessen habe! Operetten sind übrigens ausgespart, denn die finden Sie in meiner Liste zu den schönsten Operettenmelodien. Und zu den unbekannteren Schätzen der sinfonischen Musik geht’s hier im zweiten Teil.
Albinoni, Tomaso: Adagio [Italien, Echtheit bezweifelt]
Bach, J. S.: Brandenburgisches Konzert Nr. 2, Orchester-Suite Nr. 2 & 3, Französische Suite Nr. 2, Wohltemperiertes Klavier, Jesu bleibet meine Freude [Deutschland, 1721-1738]
Beethoven, Ludwig van: Klaviersonate Nr. 14, Sinfonie Nr. 3, Nr. 5, Nr. 6 (1. Satz), Nr. 7 (2. Satz), Nr. 9 [Deutschland, 1801-1813]
(Berlioz, Hector: Requiem) [Frankreich, 1837]
Bizet, Georges: Carmen (Suite) [Frankreich, 1874]
Brahms, Johannes: Ungarische Tänze (bes. 3 & 5), 4. Sinfonie, Walzer As-Dur [Deutschland, 1874-1885]
Bruckner, Anton: Sinfonie Nr. 2 (sehr präzise, aber trocken), Nr.2 (feuriger), Nr. 3, Nr. 4, Nr. 5, Nr. 6, Nr. 7, Nr. 8 (letzter Satz) [Öst.-Ung., 1866-1890] Einen Twitterstrang zu den von mir nochmals durchgehörten Bruckner-Sinfonien finden Sie hier
Charpentier, Marc-Antoine: Te Deum (Praeludium) (Frankreich, 1698)
Debussy, Claude: Deux Arabesques, Claire de Lunes, Nocturnes (Fêtes) [Frankreich, 1888-1899]
Delibes, Léo: Pizzicato (Sylvia), Cortège de Bacchus (Sylvia) [Frankreich, 1876]
Dvorak, Antonin: Aus der Neuen Welt (Sinfonie Nr. 9) [Öst.-Ung., 1893]
Elgar, Edvard: Circumstance March No. 1 [Großbritannien, 1901]
Fürst, Georg: Badenweiler-Marsch [Deutschland, 1914]
Goldsmith, Jerry u.a.: Star Trek [USA, 1979-2002]
Grieg, Edvard: Peer Gynt, Aus Holbergs Zeit, Elegische Melodien, Konzert für Klavier und Orchester a-Moll, Lyrische Stücke Buch 2 [Norwegen, 1863-1884]
Holst, Gustav: Mars (Die Planeten) [Großbritannien, 1914]
Haydn, Joseph: Kaiserquartett, Sinfonie Nr. 45 [Österreich, 1772-1794]
Herzer, Rudolf: Hoch Heidecksburg (Marsch) [Deutschland, 1912], Ältere Aufnahme ca. 1940
Liszt, Franz: Liebesträume, Ungarische Rhapsodien, Mazeppa, Les Preludes [Öst.-Ung., 1837-1850] (Instrumentierungen Joachim Raff)
Mahler, Gustav: Sinfonie Nr. 6 (Kopfsatz) [Deutschland, 1906]
Mendelssohn, Felix: Lieder ohne Worte, Sommernachtstraum, Hebriden-Ouvertüre, Sinfonie Nr. 4 (1. Satz) [Deutschland, 1826-1835]
Mozart, W. A.: Hochzeit des Figaro (Ouvertüre), 40. Sinfonie, Kleine Nachtmusik, Laudate Dominum [Österreich, 1774-1788]
Mussorgski, Modest: Nacht auf dem kahlen Berge, Bilder einer Ausstellung [Rußland, 1867-1874]
Offenbach, Jaques: Can-can (Galop infernal, Orpheus in der Unterwelt) (Frankreich, 1858)
Orff, Carl: Carmina Burana [Deutschland, 1937]
Ponchielli, Amilcare: Stundentanz [Italien, 1876]
Prokovjev, Sergej: Romeo und Julia [Rußland, 1936]
(Rachmaninov, Sergej: Klavierkonzert Nr. 2) [Rußland, 1901]
Schostakowitsch, Dimitri: Sinfonie 6 (Presto) & 12 [Rußland, 1939-1961]
Schubert, Franz: Winterreise [Deutschland, 1827]
Schumann, Robert: Sinfonie Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4, Kinderszenen, Nachtstücke [Deutschland, 1838-1851]
Scriabin, Alexander: Op. 42 IV. Etude, Op. 8, XII. Etude [Rußland, 1894 & 1903]
Sibelius, Jean: Sinfonie Nr. 5 (nur der erste Takt ;-), Nr. 6 [Finnland, 1915-1923]
Smetana, Friedrich: Die Moldau [Österreich-Ungarn, 1882]
Strauß, Johann: Die Fledermaus, Annen-Polka, An der schönen blauen Donau, Eljen a Magyar, Kaiser-Walzer, Tritsch-Tratsch-Polka [Öst.-Ung., 1852-1888]
Strauss, Richard: Also sprach Zarathustra [Deutschland, 1896]
Suppé, Franz v.: Leichte Kavallerie (Ouvertüre) [Österreich, 1866]
Tschaikowski, Pjotr: Schwanensee, Dornröschen, Der Nußknacker, Klavierkonzert Nr. 1, Orchester-Suite Nr. 3, Rokoko-Variationen, Sinfonie Nr. 6 (Scherzo) [Rußland, 1874-1893]
Verdi, Giuseppe: Trinklied, auf deutsch (La Traviata), Gefangenenchor (Nabucco), Oh wie so trügerisch (Rigoletto), Grand March (Aida), Dies Irae (Messa da Requiem) [Italien, 1842-1874]
Vivaldi, Antonio: Vier Jahreszeiten [Italien, 1725]
Wagner, Franz-Joseph: Unter dem Doppeladler (Marsch), [Österreich-Ungarn, 1894]
Wagner, Richard: Liebesverbot (Ouvertüre), Rienzi (Ouvertüre), Der fliegende Holländer, Tannhäuser, (Ouvertüre besser hier) Lohengrin (für besseren Gesang und Tonqualität der Link im Text), Meistersinger, Tristan, Parsifal, Das Liebesmahl der Apostel, Siegfried-Idyll, Ring ohne Worte [Deutschland, 1836-1882]
Williams, John: Star Wars, Indiana Jones (Titel) & Raiders of the lost Ark, Last Crusade [USA, 1970-80er]
Zelter, Carl Friedrich: Bratschen-Konzert in Es-Dur [Deutschland, 1779]
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Lob. Ein toller Artikel und eine tolle Einführung. Schön, dass es noch solche Seiten im Web gibt.
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Das freut mich : )
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Vaughan Williams und Respighi wurden die Sammlung freilich auch schmücken
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Respighi wäre eher etwas für die zweite Liste, denke ich. Williams ist auch etwas gesucht für Anfänger.
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Ich würde eher von déjà entendu (schon gehört) sprechen anstatt déjà écouté (schon zugehört), da es ja ums beiläufig-unbewußte geht. Man sagt ja auch déjà vu (schon gesehen) und nicht déjà regardé (schon zugesehen).
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Da gebe ich Ihnen generell recht. Aber ganz ehrlich: entendu hat für mich den Klang des sehr beiläufen – was Sie ja gerade wollen -, das aber insofern mit dem Wiedererkennen nicht übereingeht, als es sich ja offenbar jahrelang festgesetzt hat.
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@Wangenheim:
Hören Sie sich bitte einmal diese Rede an:
Der Teil über die Musiker dürfte spannend für Sie sein, insbesondere in Sachen Wagner.
P.S.: Ich persönlich habe in jungen Jahren, ebenfalls angeregt durch 2001, angefangen mich für die modernen Komponisten zu interessieren:
John Cage, Ligeti, später sogar Free Jazz. Allerdings, für mich blieben große Teile davon verschlossen, einiges übt immer noch eine Faszination auf mich aus, aber für Entspannung und Wohlbefinden greife ich doch zu anderer Musik.
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Sehr interessant! Allerdings spielt hier vermutlich ein systematischer Fehler hinein: Wagner hat 13 Opern von durchschnittlich über drei Stunden Länge geschrieben, die aber nur eine einzige Werknummer haben. Mozart-Sinfonien dagegen sind 20-30 Minuten lang. Diese 13 muß man also ver-sechs- oder -sieben-fachen. Man müßte also nach Minuten oder Takten zählen, die komponiert wurden. Trotzdem wäre er noch weit entfernt vom Rest. Und dann ist die Frage, wie „Greatness“ gemessen wird, wahrscheinlich in der Zahl der Einspielungen. Aber ein Werk von drei Stunden wird natürlich seltener eingespielt, zumal mit einer Opernbesetzung, als eine klassische Sinfonie. Das richtig gemessen, würde ihn wohl wieder Abstand gewinnen lassen. Es zeigt aber, denke ich, die grundsätzliche Verteilung gut an. Schade, daß die Quelle nicht angegeben ist.
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@Thomas Wangenheim:
Aus dem Kontext der Rede zog ich die Schlussfolgerung, dass „Greatness“ hier an der länge der Eintragungen in Musik-Lexikas und der Anzahl der Aufnahmen gemessen wurde.
Wenn man das Video bei 13’46 stop, erscheint als Quelle Aaron Kozbelt. Seinen Namen mit Stichwort „Music“ habe ich nach dem Anhören der Rede gegoogelt, doch ohne näheren Erfolg. Es gibt aber eine Person diesen Namens, die offenbar psychologisch das „Phänomen Kreativität“ untersucht.
Ich habe zu diesem Thema seit Jugendtagen eine etwas andere Meinung, aber will die Leser hier nicht mit den notwendigerweise verkürzten u. seltsam wirkenden Behauptungen langweilen.
Zur Verteidigung der klassischen Musik, grade gegenüber Leuten, die so etwas völlig langweilig-schlimm finden, gebe ich übrigens immer folgendes Beispiel: In einem Film wird selbstverständlich zur Untermalung der Szenen auf KLASSISCHE Musik zurückgegriffen. Danach kommt Techno (Musik, die Sachen machen kann, die „traditionelle“ Musik nicht kann) und erst dann kommt die Untermalung mit modernen Pop-Songs oder der Musik im Style von J. Cage.
Tja…
P.S.: Sie sollten vielleicht mal was zu Gödels Gottesbeweis machen.
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Pingback: Unbekannte Schönheiten der sinfonischen Musik . Teil 2 (der Einführung) – Die Reisen des wunderlichen Herrn Wangenheim
Die Liste ließe sich beinahe endlos fortführen. Ich selbst entdecke mindestens jeden Monat eine neue, d.h. mir bis dato nicht bekannte – und zwar wertvolle – Komposition, und ich beschäftige mich seit mehr als 40 Jahren mit der Musik. Ich bin jedes Mal fasziniert: Ein solche Schöpfungsfülle, die die europäische Kultur im weitesten Sinne (einschl. Russland) hervorgebracht hat, ist phänomenal.
Umso bedauerlicher ihre Stagnation seit Jahrzehnten. Ich erkenne nicht mehr viel nennenswertes Neues.
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Damit beschäftigt sich eher der zweite Teil dieser kleinen Reihe.
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Como ya dije antes, su lista es excelente y gracias a usted he descubierto a compositores como Anton Bruckner, Charpentier etc., pero como ya le comente a un amigo que le compartí su lista, no he visto a compositores como Schoenberg, Berg, Rubinstein por citar algunos. Me preguntaba ¿No les gustan o pensó que su lista era ya la adecuada?.
Un saludo. Y como usted dijo en su comentario en Zelter – Viola Concerto in E-flat major: Grandios, oder vielmehr: Genial.
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Oh, acabo de leer que menciono a Schoenberg en la 2 parte, disculpe ese error.
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Wenn ich die Google-Übersetzung richtig verstehe, dann fragen Sie, weshalb Rubinstein und Berg fehlen. Berg halte ich für uninteressant, aber mit Rubinstein haben Sie recht, weshalb ich seine recht schöne 1. Sinfonie in die Liste der unbekannten sinfonischen Musik aufgenommen habe.
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Muchas gracias.
Espero sigas un día con otra lista, que estoy seguro que sabes de muchos más compositores y obras.
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