Thomas Bernhard: „Holzfällen“ – Eine Kritik

Man hört ja gelegentlich so einiges über die Keuchwut eines gewissen Thomas Bernhard, eines – wenn man den Kolportagen glauben mag – nörglerisch-ressentimentgeladenen, haßspuckenden Nonkonformisten, dessen Tiraden alles je dagewesene an höhnischer Kritik und unmenschlicher Herabwürdigung in den Schatten stellt. Und obwohl ich sonst Nachkriegsliteratur aus gutem Grund meide, habe ich mich nach so viel Lobesworten dann doch gemüßigt gefühlt, mir den Herrn, d.h. einen seiner bekanntesten Romane, vorzunehmen. Ich will nicht sagen, daß ich enttäuscht wurde – obwohl ich sehr wohl enttäuscht wurde. Aber dennoch war es hochinteressant, wenn auch aus anderen Gründen.


Thomas Bernhards „Holzfällen“ hinterläßt einen sehr ambivalenten Eindruck. Es beginnt unerhört gedehnt und langweilig. Man kommt nicht umhin, im eigenen Innern das Gefühl sich ausgebreitet zu finden, daß jemand die Thomas Mannsche Nonchalance des um keine Abschweifung verlegenen persönlichen Gesprächs mit dem Leser auf eine geradezu unschickliche, ja fast lästerliche Weise vergewaltigt hat. Während aber in dieser vertraulichen Kommunikation Manns mit seinen Lesern das langsame Entrollen des Gedankens, der Gefühlslagen und die Authentizität sowohl als auch die vielbeschriebene Ironie (die sonst für alles herhalten muß, was die Literaturwissenschaft bei Mann zu begreifen nicht in der Lage ist) ihre leise Entwicklung erleben, versteigt sich Bernhard dazu, die immergleichen Phrasen ungelogen Dutzende, ja hunderte Male wieder niederzuschreiben. Es ist offensichtlich, daß dies einen literarischen Effekt haben soll und freilich hat. Dennoch: Es ist des Guten zuviel. Schon da denkt man unweigerlich an den Begriff des Epigonen.


Der Effekt selbst ist nun der eines zu erwartenden Crescendo. Zweifellos. Und dieses ist auch vorhanden, wie bereits der Untertitel „Eine Erregung“ vermuten läßt. Es steigert sich denn auch wohl merklich. Aber die höchste Form der literarischen Verhöhnung, der gehobenen Verlachung und Verachtung wird im Ganzen vielleicht an zwei ausgenommen kurzen Stellen des Romans erreicht. Ich hätte mehr erwartet. So etwas findet man in jeder wahrhaft kritischen Philosophie oder Weltanschauung irgendwo als Nebenbemerkung, wie auch bei mir. Aber das auf einen Roman aufzublasen…

Zugegeben: Das Ganze erhält eine deutliche Verschärfung, wenn man erfährt, daß es sich bei den vorgeführten Figuren, besonders die Auersberger und die Billroth, um echte Personen handelt, die also im Grunde nicht literarisch repräsentativ, sondern privatim verspottet werden. Doch wird das vollständig davon ad absurdum geführt, daß der Erzähler sich zunehmend – in einem zweiten, verzögerten Crescendo gewissermaßen, und am Schluß vollständig – selbst zu dem erklärt, das er zu hassen vorgibt. Und ich glaube durchaus, daß man drgl. als eine Abmilderung lesen muß, die gewissermaßen aus Scham im Nachhinein, als Schlußverteidigung für die gebrachten Zoten angehängt wurde. Wer aber nun der Kritik Bernards am Zeitgeist und seinen Repräsentanten zustimmt, der wird am Ende auch den Erzähler verachten müssen. Das ist schon ein ordentlich bipolarer Eindruck, der da vermittelt wird. Übrigens sicher gewollt, wird so der Burgschauspieler zur einzig klardenkenden und -fühlenden Figur. Also einer, der doch auch vom Erzähler gehaßt wird – was wiederum über den Erzähler mehr als über alle anderen sagt.


Und das ist das eigentliche Problem. Wir haben es nicht mit einem polemischen, aber vernünftigen Kritiker zu tun, sondern einem Gekränkten. Jemandem, der tatsächlich nur neidisch ist, neidisch auf die gesellschaftlich Anerkannten (wenngleich das eine unwürdige Gesellschaft ist, die da anerkennt). So hat es ja auch der echte Auersberger Gerhard Lampersberg kommentiert, als er sein Veröffentlichungsverbot, das er vor Gericht erfochten hatte, zurückzog. Verstehen Sie mich nicht falsch: Die Empörung Lampersberg durch Anstrengung eines Gerichtsverfahrens gegen den Roman zeigt deutlich an, daß er als getroffener Hund bellen mußte, und zweitens sein Rückzug daraus, daß es alles wahr ist. Aber mir geht es weniger um die Figur Auersberg/Lampersperg als vielmehr um die psychologischen Implikationen für Bernhard selbst. Denn Mitläufer und Profiteure des Systems sind bekannt und letztlich uninteressant. Aber falsche Kritiker desselben, ja falsche Kritiker, um einiges aufschlußreicher.


Richtig sind die vielen sehr berechtigen und gut ausgeführten Streiche gegen die Kleinbürgerlichkeit (im negativen Sinne! denn es gibt freilich eine sehr positive Form des Biederen, wie jeder Thomas-Mann-Leser wohl weiß), gegen das Sich-vom-Staat-aushalten-Lassen als Künstler, gegen die Flachheit all der Literatur, die in solchen Kreisen geschaffen wird, gegen die unsinnige Musik des Webern-Nachfolgers usw. Die darunter wohl beeindruckendste, weil unmittelbar anschauliche, ist jene Kritik des schädlichen Einflusses der Auersberger am Dorfbild von Maria Zaal. Wie also durch die Bereicherung dieser Pseudo-Haute-Volee das historische Bild des Ortes in das einer Wellblechsiedlung verwandelt wird, während die Bereicherten sich damit ihre geschmacklose kleinbürgerliche Einrichtung des Auersbergischen Landsitzes finanzieren.


Aufgrund von historischen Fotografien, die wir von Bernhard und den beiden Lamperspergern auf deren Landsitz aus den fünfziger Jahren haben, ist diese irrlichterne Einrichtung auch für alle Welt belegt. Übrigens ist das eine Form des Historismus, die tatsächlich widerwärtig ist und auch ein Beispiel wäre, über das Harry Graf Kessler Tiraden ausgehustet hätte. Gleichwohl gab es aber den guten Historismus, den Kessler auch zu loben wußte, wie selten (eigentlich nie) zugegeben wird. Der Erzähler allerdings (und das ist hier eindeutig Bernhard selbst) versteigt sich – unausgewogen, wie er zunehmend sich entwickelt – dahin, daß jeder Historismus bloß die Feigheit vor dem brutalen Modernismus sei, der also das Eigentliche, Wünschenswerte, das Tatsächliche und zu Akzeptierende darstelle.


Aber neben diesen teils interessanten, teils absurden, aber immer geschmeidigen und mittlerweile gut lesbaren Analysen, fragt man sich freilich immer öfter – und zunehmend auch durch die immer offener durchdringende Selbstanklage des Erzählers – warum er dieses Theater so lang mitgemacht, daß er so ausführlich davon erzählen kann, ja immer noch mitmacht, und darüber einen Roman verfaßt. Was zunächst als Jugendsünde dargestellt wird, entpuppt sich zunehmend – ich weiß nicht sicher, ob intentional oder aus Versehen gewissermaßen auf der eigenen Freud-Couch – nicht als Grille oder Versehen, sondern Wesenszug des Protagonisten, also zweifellos Bernhards selbst. Denn dieser angebliche Kritiker des Systems, verdankt diesem System ja selbst – auch finanziell – alles (was man im Roman freilich nicht liest), hat selbst Preise über Preise eingeheimst und sich damit einen ruhigen Lebensabend auf Kosten des Steuerzahlers spendieren lassen, glaubt sich aber allen Ernstes tiefer und literarischer als jene, die doch dieselben Preise erhalten haben, obwohl sie flach seien bis auf die Knochen.


Da ist wohl naheliegender, daß er genau zu diesen flachen Literaten gehört und lediglich mit der Narrenkappe des Skandalautors eine andere Nische im selben System ausgefüllt und sich bloß eigenhändig den Persilschein des Abtrünnigen ausgestellt hat. Ja, es ist doch geradezu die Definition des Hofnarren, vom Staat bezahlt, an diesem Kritik zu üben und daher freilich nie wahrhaft kritisch zu sein, da man sonst vom Kritisierten nie durchgefüttert würde. Immerhin, die Selbstkritik, zu der er schließlich gelangt, ist im Grunde dieses Eingeständnis, obgleich es rein menschlicher Art ist, sich nämlich immer wieder in die Gesellschaft jener Kreise ziehen zu lassen, während es in Wahrheit nichts anderes als die vollständige, auch geistige und literarische Zugehörigkeit zu diesen Kreisen beweist.

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8 Gedanken zu “Thomas Bernhard: „Holzfällen“ – Eine Kritik

  1. Der Theatermacher

    Dankenswerterweise wird in dieser treffsicheren Kritik auch auf die Person Bernhards eingegangen. Das Verständnis der Person oder besser gesagt des Charakters von Thomas Bernhard ist meiner Meinung nach der Schlüssel zu seinen, mit Verlaub, unfassbar überschätzten Werken. Macht man sich die Mühe und quält man sich durch seine Bücher voller „immergleicher Phrasen“, endloser langweiliger Monologe, der obligatorischen „Österreich-Beschimpfungen“ usw. wird man eines wohl oder übel feststellen müssen: ein zutiefst verbitterter und ja, aus welchen Gründen dann auch immer chronisch Gekränkter, versucht krampfhaft, seiner ihm von vermeintlichen Intellektuellen zugeschriebenen Rolle als „Systemkritiker“ gerecht zu werden. Um jeden Preis. Und aus dem damaligen Burgtheater und den angeschlossenen Nobelkaffeehäusern ließ es sich ja auch, mit Claus Peymann im Schlepptau und unter Bezahlung fürstlicher Gagen auf Kosten der Steuerzahler, ganz vorzüglich kritisieren. Die Linke hat in Österreich Thomas Bernhard in den Rang eines Staatskünstlers emporgehoben, wobei es vielleicht die größte schauspielerische Leistung von Bernhard war, den Anschein erweckt zu haben, als wäre ihm das sogar unangenehm. In gewissen Kreisen gilt es selbst heute noch als Sakrileg, am „Genie“ eines Bernhards zu rütteln. Dabei wäre dies so bitter notwendig. Gehörte doch gerade auch Bernhard zu jener Sorte von Künstlern und Autoren, welche jegliche traditionellen Werte wieder und wieder öffentlichkeitswirksam verdammten und welche dadurch mitverantwortlich für den Zustand unserer heutigen, zunehmend schwachen und weinerlichen Gesellschaft sind.

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  2. „wobei es vielleicht die größte schauspielerische Leistung von Bernhard war, den Anschein erweckt zu haben, als wäre ihm das sogar unangenehm.“ Eine schöne Pointe, die mich sehr amüsiert hat.

    Ich würde ihm (Bernhard) aus meiner wenig kenntnisreichen Position heraus allerdings den oft gescholtenen Österreich-Haß zugutehalten. Denn ich glaube, daß es sich dabei durchaus um ein ähnliches Phänomen wie den Deutschen-Haß Nietzsches oder Schopenhauers handelt (nicht daß ich ihn mit diesen beiden auf eine nur ähnliche Stufe zu stellen Absicht habe), indem nämlich der Zeitgeist immer und ausschließlich an den eigenen Landsleuten kritisiert werden kann – schlicht, weil man diese am besten kennt und es sich weniger schickt, fremde zu Beschimpfen.

    Zugleich tritt dadurch aber, weil dieser Zeitgeist in den 80er-Jahren bereits selbst ein fettgefressener, etablierter Betrieb war, ein Haß auf das scheinbar Hergebrachte hinzu, der dieses sozusagen Neu-Hergebrachte, einen verkorksten Pseudo-Konservatismus meint, der nach dem Krieg entstanden ist, und daher für einen historisch unreflektierten Mann wie Bernhard konservativ schlechthin ist. Daraus schließt er dann unter dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, daß der Gegensatz einzig im Modernen zu finden sei, wodurch solche lächerlichen Fehlinterpretationen des Historismus auftreten, die bei Möbeln offenbar jene Brutalität herbeiführen sollen, die doch bei der Verschandelung von Maria Zaal in der Architektur noch verachtenswert war.

    Es ist also durch diese wirre Interpretation des Zeitgeistes, die über ihren lebenszeitlichen Tellerrand hinauszusehen unfähig ist, ein ungeheuer unausgegorenes Unterfangen, und daher der Weltauffassung nach vollkommen inkonsistent – so wie es ja auch menschlich höchst inkonsistent vor uns tritt. Und was ist ein solcher Rundumschlag, wenn er von Momentsgefühlen geleitet überhaupt keinen tieferen Anspruch einer Einordnung hat, ja nicht einmal in seiner Meinungsbildung ein stringentes Bild liefern kann? Es ist und bleibt konfuse, vielleicht lustige Narretei. Womit ich die gelegentlich aufkommenden witzigen Momente und teils auch recht schön gesehenen Charakterbilder (samt ihrer Überzeichnungen) nicht vergessen haben will. Gleichwohl würde ich es nie gelesen, sondern immer nur, wie getan, meine Abendstunden auf dem Kanapee mit einem gut gelesenen Hörbuch desselben verbracht haben.

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  3. Rico Kiel

    Wobei der „Deutschen Haß Nietzsches“ sich auf die Majorität eines selbst geißelnden Christentumes bezieht. Die Mehrheit deutschsprachiger ‚Michl‘, einschließlich Pseudoatheist Bernhard, ist nun mal diesem Geisteszustand verhaftet. Das schlichte Gemüt schei*t auf pythagoräische Wurzeln und machte sich zur maskierten Marionette der Ptolemäer – allen voran Paulus v. Tarsus.
    C.G.Jung prägte folgenden Satz.:
    „Lasset euch nicht täuschen durch die Lehre des Christentumes! Seine Lehre ist gut für die reifsten Geister der alten Zeit. Heute ist sie gut geworden für die unreifen Geister.“
    (‚Das Rote Buch‘, Philemon Series, 5. Aufl. 2019, Fußnote 60, S. 234)

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  4. Nichts da. Bernhard ging es nicht um das Ungenügen des Einzelnen an seiner Welt, sondern der Welt selbst. Das kommt vielmehr von Kafka, als Mann. Die Geschichtslosigkeit in seinen Werken weist schon darauf hin. Holzfällen handelt von der Schuld der Dankbarkeit, von seinem verzweifelten Versuch, durch ein Attentat auf Lampersberg sich moralisch von der Gnade seiner Förderer zu befreien. Das Scheitern seines Vorhabens führt im Buch zur Akzeptanz der Ausweglosigkeit. Bernhard berichtet auch vom Hass des ernsten Künstlers gegen die Überflüssigen wie jener Wahrheit, dass Kunst eine Misere ist, ein Defekt, der seinen Träger um das Glück des Gewöhnlichen beraubt. Deshalb sind Sie auf Mann gekommen. Die Beiden teilen aber nur denselben Vornamen.

    Mein Gott, dieser Mann war nur in Österreich möglich. Nirgends hätte seine Autorenrollen Erfolg gehabt. Links war Bernhard nie gewesen, das ist Unsinn. Dieser Mann war verloren, auf so vielen Gebieten (keine höhere Bildung, finanzielle und seelische Armut in der Kindheit, fehlende Sexualität im Erwachsenenalter, kaum Freundschaften etc.). Bernhard war anders als Mann kein Bildungsbürger, anders als Döblin, Musil oder Benn weder ein origineller Denker, noch ein Denker aus zweiter Hand. Geist spielte keine große Rolle für Bernhard, vielmehr wie bei Arno Schmitt oder Hebbel und Busch war der Pessimismus eine Formel der Weltbegegnung und ein Denker wie Schopenhauer die Lösung. Bernhard war im Gegensatz zu Mann sehr ungebildet, das denkerische Gewicht eines Döblins odes Musils hat er niemals erreicht. Selbst der Kommunismus eines Brechts ging tiefer als alle Überlegungen Bernhards. Der Vorwurf einer gewissen Geistesarmut ist geschenkt.

    Was die Verdammung der Tradition angeht, da ist Bernhard auch der Falsche. Anders als Roth, der im Gestus der Trauer die Zerstörung des Reiches durch den Nationalstaat im Radetzkymarsch vortrefflich geschildert hat sowie die Zerstörung des Einzelnen, des Staates und all seiner Glieder wie den Untergang einer Seele im dekadenten Leutnant Carl Joseph Trotta und dem väterlichen Pflichtmenschen Franz ein Denkmal setzten durfte, weiß Bernhard, dass die Moderne den Menschen nur noch abrichtet, ihn emotional vernichtet und keine Tradition mehr den Einzelnen davor retten wird, weil der Mensch einmal käuflich ist. Sein Denken ist ein Neo-Stoizismus, welcher für den Neoliberalismus wie den Anarchismus oder Neokonservatismus offen ist. Ein genuiner Rechter war er also auch nicht.

    Ich schätze den Erzähler Bernhard in der Kleinprosa. „Wittgensteins Neffe“ ist das bessere Holzfällen. Amras besser als das Kalkwerk. Sein „Stimmenimitator“ ist amüsant. Holzfällen und Auslöschung kann, muss man aber im Gegensatz zur seiner Kleinprosa nicht gelesen haben. Ich erwarte von Romanen immer Welt, Mannigfaltigkeit und Reichtum. Bernhards Exerzitien kommen mir wie ein Missbrauch der Gattung vor.

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  5. Ich kann aus der Lameng heraus gar nicht sagen, ob Nietzsches Deutschen-Haß auch in seiner Christentumskritik auftaucht. Aber ich meinte, wie die Nennung mit Schopenhauer in einem Atemzug zeigt, das Auftreten bzgl. seiner Gelehrten- und Intellektuellenkritik.

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  6. Das ist ja nach langer Zeit mal wieder ein witziger Katheder-Kommentar. Aber ich glaube, Sie haben heute wirklich ein paar Schlückchen Gouvernantīn zu viel genossen. Dachten Sie tatsächlich, daß man hier mit ein paar Platitüden und Autoren aus der Vordiplomsprüfung den belehrenden Kenner markieren kann? Da fangen doch meine Leser über Sie zu tuscheln an! Und das wollen wir doch nicht. Nein, wir sind hier nicht im Proseminar. Hier müssen Sie denken können. Aber ich bin guter Laune, daher setze ich Ihnen Ihren Unsinn auseinander.

    Zunächst einmal müssen Sie verstehendes Lesen üben. Meine Herleitung von Mann war eine rein stilistische, wie sich leicht erkennen läßt, keine inhaltliche. Sie „argumentieren“ aber inhaltlich. Daß Sie sich aus dieser falschen Prämisse dazu versteigen, mir meine eigene Assoziation erklären zu wollen – köstlich!

    Holzfällen ist also eine Auseinandersetzung mit der Schuld der Dankbarkeit? Das ist schon ein guter Lacher. Ich wußte nicht, daß man diese Schuld oder Dankbarkeit verarbeitet, indem man die einstigen Gönner öffentlich verhöhnt. Ich habe ja nichts gegen gutmütige Interpretationen, aber das ist nun wirklich zu viel des Guten.
    Der Rest ist natürlich auch Unfug. Niemand hat behauptet, Bernhard sei rechts oder links, und ebensowenig, daß er die Tradition verdammt, sondern ausdrücklich, daß wir es mit einer Ambivalenz, einer vor allem inkonsistenten Ambivalenz seiner Auffassung zu tun haben. Aber warum sollten Sie das jetzt begreifen, wo Sie oben schon gescheitert sind…

    Ich habe das Gefühl, Baldrian würde Ihnen besser bekommen.

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